Geschäftsjahr 2021

Northeim, 31. März 2022

Thimm stellt sich für nächste Wachstumsphase neu auf und kündigt umfangreiches Investitionsprogramm an

  • Umsatz wächst im Jahr 2021 um 15 Prozent auf nahezu 700 Millionen Euro

  • Fokus Konsumgüter: Thimm plant in den nächsten fünf Jahren 400 Millionen Euro zu investieren

  • Führungswechsel: Die nächste Generation Familienunternehmer übernimmt

Die Thimm Gruppe hat das Geschäftsjahr 2021 trotz der Corona-bedingten Herausforderungen sehr solide abgeschlossen: Der Umsatz stieg deutlich von 605 auf 698 Millionen Euro. Das operative Ergebnis EBITDAR vor außerordentlichen Aufwendungen lag bei 51,3 Millionen Euro (2020: 56,7 Millionen Euro). Die Anzahl der Mitarbeitenden erhöhte sich auf insgesamt 3.626, darunter 118 Auszubildende. Mathias Schliep, Vorsitzender der Geschäftsführung Thimm Gruppe: „Durch unser vorausschauendes Handeln konnten wir in der gesamten Thimm Gruppe negative Auswirkungen der Coronapandemie auf den wirtschaftlichen Erfolg minimieren.“

Die Verpackungswerke des Geschäftsbereichs Thimm pack’n’display verzeichneten auch 2021 unter anderem aufgrund anhaltend hoher Konsumnachfrage während der andauernden Coronapandemie insgesamt ein starkes Absatzwachstum. Das zeigte sich vor allem bei Verpackungen für Konsumgüter des täglichen Bedarfs (‚Fast Moving Consumer Goods‘, FMCG) sowie bei Versandverpackungen für den E-Commerce. Die dafür notwendige Versorgung mit Papier war bei der Thimm Gruppe auch in einem schwierigen Marktumfeld und bei knapper Verfügbarkeit durchgängig sichergestellt. Grundlage dafür sind langfristige Verträge und belastbare Lieferantenbeziehungen. Die EBITDAR-Rendite betrug 7,3 Prozent und ist damit leicht gesunken (2020: 8,9 Prozent). Drastische Preiserhöhungen für den wichtigsten Rohstoff Papier im Zusammenspiel mit den ebenfalls stark gestiegenen Energie- und Logistikpreisen erzeugten einen enormen Kostendruck, der nur zum Teil an die Kunden weitergereicht werden konnte.

Der Geschäftsbereich Christiansen Print konnte seine Ergebnissituation im Jahr 2021 deutlich verbessern. Insbesondere der Digitaldruck hat durch die konsequente Umsetzung der Digitalisierungsstrategie der Thimm Gruppe zum Ergebnis beigetragen. Mit der Verdopplung der Absatzmenge und dem damit verbundenen Aufbau einer durchgehenden dreischichtigen Produktion konnte der Grundstein für weiteres Wachstum gelegt werden.

Thimm Packaging Systems ist auf Multimaterial-Verpackungssysteme für Industriegüter spezialisiert. Die im Jahr 2019 erworbenen Standorte Serba (Thüringen) und Viernheim (Hessen) konnten vollständig integriert werden. Die in den Vorjahren begonnene Reorganisation ist abgeschlossen. „Damit konnten wir unser Portfolio deutlich erweitern“, so Mathias Schliep. „Im Bereich der System- und mehrwegfähigen Verpackungen aus Multimaterialen sind wir mit einer umfassenden Lösungskompetenz breit aufgestellt und anerkannter Partner unserer Kunden.“

Thimm plant umfangreiches Investitionsprogramm mit 400 Millionen Euro

Im Rahmen der langfristigen Strategieentwicklung stellt sich die Thimm Gruppe im Verlauf des Jahres 2022 in ihrer Struktur und personell neu auf. Vor dem Hintergrund einer weiterhin hohen Nachfrage nach innovativen und nachhaltigen Verpackungslösungen, insbesondere in den wachsenden Märkten FMCG und E-Commerce, richtet sich das Unternehmen verstärkt auf die Konsumgüterindustrie aus. Um der wachsenden Nachfrage nach Transport-, vor allem aber auch Verkaufsverpackungen gerecht zu werden, setzt Thimm ein umfangreiches Investitionsprogramm auf. So sollen in den nächsten Jahren 400 Millionen Euro in die Automatisierung, Modernisierung und den Ausbau aller Standorte im In- und Ausland investiert werden. Außerdem treibt das Unternehmen die Digitalisierung des Geschäfts konsequent voran. Zum einen erhöht Thimm die Verfügbarkeit und Kapazität des Maschinenparks und optimiert die internen Prozesse, zum anderen vernetzt sich das Unternehmen noch stärker über autonome Prozesse mit Kunden und Lieferanten. Diese Maßnahmen führen dazu, dass kürzeste Lieferzeiten und auch kleinstmögliche Bestellmengen realisiert werden können. Mathias Schliep: „Bis zum Jahr 2030 wollen wir unseren Umsatz noch einmal verdoppeln. Dafür werden wir uns lokal und regional in Europa stärker engagieren.“

Im Industriegüterbereich ist eine andere Produktions- und Distributionsaufstellung notwendig. Die Marktanforderungen haben sich in den vergangenen Jahren rasant und nachhaltig verändert, insbesondere im global agierenden Automobilsektor. Um hier weiter wachsen zu können, muss sich dieser Bereich anpassen und zukünftig unabhängig von den Thimm-Aktivitäten in der Konsumgüterindustrie handeln. Deshalb wird Thimm den Industriegüterbereich zukünftig separat weiterentwickeln und sich hier auch für Partnerschaften und Kooperationen öffnen.

Führungswechsel: Die nächste Generation Familienunternehmer übernimmt

Mit dem neuen strategischen Fokus strukturiert die Thimm Gruppe auch die Führungsmannschaft neu. Mathias Schliep gibt planmäßig mit Ablauf seines 60. Lebensjahres die Rolle des CEO der Thimm Gruppe zum 1. Juli 2022 an Kornelius Thimm (45) weiter. In den 23 Jahren seiner erfolgreichen Arbeit an der Spitze der Thimm Gruppe ist das Unternehmen als unabhängiges Familienunternehmen stark gewachsen, hat neue Absatzmärkte erschlossen und sich zu dem führenden Lösungsanbieter für Verpackung und Distribution von Waren in Europa entwickelt. Mathias Schliep wird die Thimm Gruppe in seiner Funktion als Verwaltungsrat weiterhin beraten und aktiv begleiten. Kornelius Thimm war in den letzten fünf Jahren an der Seite von Mathias Schliep tätig und wird die Thimm Gruppe als CEO gemeinsam mit Holger Dunker (CFO) führen.

Herausforderungen bleiben groß

Die zukünftigen Herausforderungen für das Unternehmen sind groß: Ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine werden die Kosten für Energie, Rohstoffe, Frachten und Logistik weiter erheblich steigen. Eine konkrete Prognose für den Verlauf dieses Jahres ist derzeit nicht möglich. „Aber unser Unternehmen ist gut aufgestellt“, sagt Kornelius Thimm. „Flexibilität war schon immer unsere Stärke. Wir werden Chancen nutzen, um neue Potenziale zu heben. Wellpappeverpackungen sind und bleiben relevant für die Aufrechterhaltung von Lieferketten, nicht nur für die Lebensmittelindustrie. Der Bedarf steigt kontinuierlich.“

Über Thimm

Die Thimm Gruppe ist führender Lösungsanbieter für Verpackung und Distribution von Waren. Das Lösungsportfolio umfasst Transport- und Verkaufsverpackungen aus Wellpappe, hochwertige Verkaufsaufsteller (Displays), Verpackungssysteme aus Materialkombinationen sowie Druckprodukte für die industrielle Weiterverarbeitung. Mit innovativen und nachhaltigen Lösungen hilft Thimm seinen Kunden, sich am Markt zu differenzieren und zu individualisieren. Dazu sieht das Familienunternehmen in seiner Nachhaltigkeitsvision 2030 ökonomische, ökologische und soziale Herausforderungen vorher und löst sie. Der Anspruch der Thimm Gruppe ist es, Kunden immer die beste Lösung zu bieten. Diese starke Kundenorientierung treibt die Innovationskraft und den Pioniergeist des Unternehmens an. Dafür wird konsequent in den Ausbau der Marktpräsenz sowie in zukunftsweisende Technologien investiert. Das 1949 gegründete Familienunternehmen beschäftigt aktuell mehr als 3.600 Mitarbeitende an 21 Standorten in Deutschland, Frankreich, Polen, Rumänien und Tschechien und erwirtschaftete 2021 einen Jahresumsatz von rund 698 Millionen Euro. 

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Valerie Hornig

Valerie Hornig
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